DA WAR KEIN HAAR IN DER SUPPE, ABER…
Als Hoteltestererlebt man im Zuge eines Mystery-Check bisweilen auch kuriose Dinge bzw. Situationen, die man so schnell nicht wieder vergisst.
Der Hotelier, der unser Unternehmen mit einem Audit beauftragt und hierüber erfährt, schlägt dann zwar oft die Hände über dem Kopf zusammen, doch auch Schilderungen ungewöhnlicher oder kurioser Ereignisse werden ihm helfen, die Dienstleistungsqualität zu verbessern.
Wir haben einmal für Sie in unseren umfangreichen, teils Jahre alten Dokumentationen geschmökert und dabei einige Anekdoten ausgegraben, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Tauchen Sie nun mit uns in die „Erlebniswelt Hoteltest“ ein und erfahren Sie, was uns in den vergangenen Jahren widerfahren ist. Viel Spaß beim Lesen!
„DA WAR KEIN HAAR IN DER SUPPE, ABER…“
In einem Hotel gab es ein kleines Restaurant, in dem einfache Gerichte bestellt werden konnten. Unter anderem bestellte ich eine Tomatensuppe, die mir zügig (fast zu zügig) serviert wurde. Beim Ausheben des Tellers erkundigte sich der Servicemitarbeiter bei mir, ob es geschmeckt habe. Ich antwortete, dass die Suppe wie eine einfache Tütensuppe geschmeckt habe und hakte – eigentlich mehr im Spaß – nach: „War die von Maggi?“. „Nein“ antwortete der Kellner. „Die ist von Knorr – aber behalten Sie das bitte für sich!“
„Ehrlich währt am längsten!“ – Ehrlich?
„ZUCHT UND ORDNUNG“
In einem 5*-Grand-Hotel an der Ostsee nahmen wir zu viert an einem Tisch auf der hochwertig gestalteten Pool-Terrasse Platz. Offenbar waren wir einige Minuten vor der offiziellen Betriebszeit eingetroffen und so saßen wir zunächst auf den formschönen Metallstühlen ohne Sitzkissen. Es dauerte nicht lange, bis ein Kellner eintraf und damit begann, die Stühle mit den vorgesehenen Kissen zu bestücken. So kam er auch an unseren Tisch und hatte einige Polster unter den Arm geklemmt. In militärischem Tonfall meinte er an uns gewandt: „So die Herrschaften! Jetzt mal hoch die Hintern!“ Verblüfft und gleichermaßen sprachlos folgten wir der Anweisung, erhoben uns und ließen ihn die Kissen auf den Stühlen ablegen. Kurz darauf kam er erneut an unseren Tisch, um die Bestellung aufzunehmen mit den knappen Worten: „Und?! Was soll´s sein?!“ Wir entgegneten ebenso kurz angebunden: „Die Getränkekarte?“ Nun fühlte sich der Kellner offenbar unpassend angesprochen und erwiderte: „Und?? Wie heißt das Zauberwort???“ Erneut waren wir verblüfft und schließlich sagte einer von uns: „Bitte!“ Der Servicemitarbeiter reagierte sichtlich zufrieden und antwortete: „Na bitte – geht doch!“ Dann brachte er die gewünschten Karten an den Tisch.
Servicewüste Deutschland!
„REINE GESCHMACKSSACHE“
Bei einem Hoteltest sollte u.a. die Bar getestet werden. Da das Hotel kein Restaurant hatte, es aber möglich war, in der Bar einen Snack zu bestellen, sollte diese Leistung geprüft werden. So begab ich mich in den Abendstunden in die Bar und verlangte nach der Snack-Karte, die mir ein freundlicher Kellner sofort brachte. Ich studierte das Angebot und entschied mich für ein Pizza-Baguette. Als der Kellner meinen Wunsch hörte, antwortete er: „Also….., das ist einfachste Tiefkühlkost und schmeckt wirklich nicht besonders gut! Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Wir haben einen tollen Pizza-Service in der Nähe! Ich habe auch eine Karte von denen hier, die bringe ich Ihnen gerne!“. Nun war ich in der Bredouille! Ich konnte ja nicht sagen, dass ich lieber das „minderwertige Essen“ aus der Bar-Küche bevorzuge und so beugte ich mich der „Empfehlung“ des sympathischen Bar-Mitarbeiters und wählte eine Pizza.
Der Mitarbeiter zeigte sich erleichtert über meine Entscheidung und fügte noch aufmunternd an: „Ich werde auch den Tisch in der Bar schön für Sie eindecken und Ihnen einen unserer Weine servieren – dann passt das – vertrauen Sie mir!“ In der Tat wurde der Tisch (im Gegensatz zu den anderen Tischen) wenig später mit einer Deckserviette eingedeckt, der gut gekühlte Wein wurde zuvorkommend serviert und es dauerte nicht lange, bis mich eine schmackhafte Pizza über den Lieferservice erreichte. Der Barkeeper brachte gut poliertes Besteck sowie eine Stoffserviette an den Tisch und hatte die Pizza auf einem großem Teller platziert.
Durchaus im Sinne des Gastes, aber…
„WAS BIN ICH?“
Über die hoteleigene Homepage hatte ich ein Hotelzimmer zum Zwecke eines Audits gebucht. Dieses musste ich jedoch aus unvorhergesehenen Umständen einige Tage vor der Anreise wieder stornieren. Im Zuge der Online-Stornierung rief ich die Homepage des Hotels erneut auf und suchte nach den Storno-Bedingungen, da mir diese nicht bekannt waren. Überrascht stellte ich fest, dass die Storno-Gebühren in Schweizer Franken angegeben waren und dass das fränkische Hotel offenbar zu einer Hotelkooperation bei den Eidgenossen gehört. Nun war ich etwas verunsichert und so wählte ich den einfachsten Weg der Stornierung und rief direkt im Hotel an. Nachdem ich meine missliche Lage geschildert hatte, konnte ich die Buchung problemlos stornieren und sicherte zu, dass ich meinen Hotelaufenthalt in Bälde nachholen wollte. Zwei Wochen später führte ich den Hoteltest durch und wies beim Feedback-Gespräch mit dem Hotelier auf die ungewöhnlichen Storno-Bedingungen bzw. auf die AGB‘s hin, die auf seiner Homepage nachgelesen werden können. Auf meine Frage, ob sein Betrieb einer Schweizer Gesellschaft angehöre, antwortete er entschieden mit „Nein!“. Verärgert erklärte mir, er habe jüngst einen großen Geldbetrag für die Überarbeitung / Neugestaltung seiner Homepage investiert. Umgehend loggte er sich auf seine eigene Internetseite ein und stellte empört fest, dass meine Aussage korrekt ist! Offenbar hatte der Web-Designer nicht alle Inhalte der neu gestalteten Internet-Seite sorgfältig geprüft, sondern die AGB‘s mit dem Befehl „copy / paste“ aus einer vorangegangenen Homepage-Gestaltung übernommen.
Besuchen Sie doch mal Ihre eigene Homepage 😉